zur Frankfurter Buchmesse 2022
Josephine Apraku ist Afrikawissenschaftler*in sowie Referent*in für intersektionale rassismuskritische Bildungsarbeit und hat als Lehrbeauftragte*r unter anderem an der Alice Salomon Hochschule und der Humboldt-Universität zu Berlin unterrichtet. Darüber hinaus hat Josephine Apraku als Kolumnist*in für Magazine wie EDITION F und Missy Magazine geschrieben.
© David Buchholz
Eden Books
Ob in Liedern, Filmen oder Büchern: Liebe wird zu etwas Ungreifbarem, Zufälligem, Schicksalhaftem verklärt. Sie entzieht sich unserem Einfluss und überwindet alle Grenzen. Aber ist das wirklich so? "All you need is love"?
Was ist mit Rassismus, Behinderung oder tief verankerten patriarchalen Strukturen und Verhaltensmustern? Was passiert, wenn in einer Liebesbeziehung die eine Person durch ihr Aussehen oder ihr Auftreten von unserer Gesellschaft diskriminiert wird und die andere nicht? Spielt das in dieser Beziehung wirklich keine Rolle? Josephine Apraku sagt: Doch! Denn soziale Ungleichheit macht auch vor unseren Beziehungen keinen Halt – im Gegenteil. Unsere intimsten zwischenmenschlichen Verbindungen sind im Prinzip Petrischalen unserer Gesellschaft: Was da draußen im Großen passiert, geschieht auch im Kleinen zwischen uns und unseren Lieben. Auch in der Paartherapie wird Diskriminierung als Herausforderung in Beziehungen noch nicht genug Beachtung geschenkt.
"Kluft und Liebe" zeigt, wie Diskriminierung uns in der Liebe voneinander trennt, wie wir trotzdem zusammenfinden und daran gemeinsam wachsen können.
Ein Blick auf Liebe als radikale Praxis gegen Unterdrückung und damit verbunden, mehr Gemeinschaft und Freiheit.
„Groove is in the heart" – Deee-Lite.
Fürsorge: Meine Mutter hat mir viel Schwarze Literatur vorgelesen, etwa Roots von Alex Hayley, und dabei ihre Stimme verstellt, um alle Figuren lebendig werden zu lassen.
Dass mehr Freiheit, Gegenseitigkeit und Gemeinschaft möglich ist.